Schnarchen

Man unterscheidet zwischen dem ungefährlichen (geräuschvoll, störend) Schnarchen und einer krankhaften, schlafbezogenen Atemstörung (SAS), die mit nächtlichem Sauerstoffmangel einhergeht. Langfristig können dadurch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie z.B. Bluthochdruck und Herzrhythmusstören entstehen. Unbehandelt resultiert ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Typische, aber harmlose  Symptome sind Schnarchgeräusche (mögliche Pegel bis 110dB), eine Nasenatmungsbehinderung und morgens ein trockener Rachen und Halsschmerzen.
Ernsthafte Symptome sind Atemaussetzer im Schlaf, unruhiger und nicht erholsamer Schlaf, Tagesmüdigkeit, Konzentrationsprobleme und  Gereiztheit sowie eine verminderte Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf. 

Als mögliche Ursache sind einerseits eine verminderte Luftzufuhr über die Nase (=Mundatmung) anzusehen: Nasenscheidewandverbiegung, Nasenmuschelvergrößerung infolge Allergie/ chronischer Nasennebenhöhlenentzündung/ Nasentropfenmissbrauch. Andererseits können auch vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln, ein schlaffes und tiefstehendes Gaumensegel, eine verlängerte Uvula (Zäpfchen) sowie eine zurückfallende große Zunge mit Kehlkopfverdrängung den Atemweg verlegen und zu akustisch deutlich hörbaren Strömungsgeräuschen führen. Für zentrale Atemaussetzer sind Fehlsteuerungen des Gehirns/Atemzentrum ursächlich anzusehen.

Mit einer ausführlichen endoskopischen Diagnostik suchen wir nach der individuellen Ursache im Bereich der oberen Atemwege. Bei Atemaussetzern ist eine  Schlafdiagnostik (Polygraphie) unerlässlich. 

Je nach diagnostischem Befund können operative Eingriffe zur Verbesserung der Nasenatmung (Nasenmuschel, Nasenseptumkorrektur, endoskopische Nasennebenhöhlen-OP) notwendig sein.
Die typische „Schnarchoperation“ ist die Reduktion und Straffung des weichen Gaumens mittels Laser (LAUP) oder Radiofrequenztechnik (Celon). In bestimmten Fällen müssen auch stark vergrößerte Mandeln vollständig entfernt (Tonsillektomie) werden. Bei einer ausgeprägt großen Zunge, insbesondere im hinteren Bereich, kann eine so genannte Aufbissschiene das Zurücksinken der Zunge in den tiefen Rachen bei Rückenlage verhindern. Spezialisierte zahnärztliche Kollegen stehen auf Wunsch zur Beratung gern zu ihrer Verfügung.

Bei einem Schlafapnoe-Syndrom bringt im wesentlichen nur die Anpassung einer nächtlichen Atemmaske (CPAP) die gewünschte Beschwerdelinderung, die durch kompetente Fachkollegen (Pulmologen) realisiert wird. 

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