Polypenentfernung und Tonsillotomie

Erkrankungen im Bereich HNO sind für Kinder nichts Ungewöhnliches. So kommt es häufig zu Infekten, weil sich ihr Immunsystem noch im Aufbau befindet. Die Mandeln (Rachen- und zwei Gaumenmandeln) arbeiten bei Kindern als Produzenten von Antikörpern gegen Bakterien und Viren auf Hochtouren.

Polypenentfernung (Rachenmandel) und Gaumenmandelteilentfernung (Tonsillotomie)

Eine entzündlich vergrößerte Rachenmandel wird im Volksmund „Polypen“ genannt. Sie kann die Schleimabflüsse von Nase und Ohren verstopfen. Dadurch kommt es zu Dauerschnupfen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen und des Mittelohrs. Mitunter ist durch den Sekretstau das Hörvermögen eingeschränkt. Aufgrund ihrer anatomischen Schädelenge sind Kinder hiervon häufig betroffen. Bei ihnen wirkt sich das verminderte Hörvermögen besonders negativ auf ihren Spracherwerb aus.

Wegen der Abwehrfunktion der Rachenmandel entfernen wir diese nur dann, wenn diese Krankheitsbilder trotz konservativer Therapie über Wochen bestehen bleiben. Die operative Entfernung der Rachenmandel ist eine ambulante Operation. Sie wird in einer schonenden Kurznarkose durch den Mund vorgenommen und dauert etwa 15 Minuten. Nach der Operation bleiben Sie zur Beobachtung mit ihrem Kind noch für 2-3 Stunden unter medizinischer Aufsicht, bevor sie die Klinik verlassen.

Sind die Gaumenmandeln entzündlich vergrößert, führt dies zu Schluckbeschwerden, Halsschmerzen und nächtlicher Atemnot – vor allem bei Kontaktmandeln, die erheblich Sprechantrieb und Essverhalten negativ beeinflussen können.

Die Teilentfernung überschüssigen Mandelgewebes (=Tonsillotomie) ist eine schonende ambulante Operation mittels Dioden-Laser oder Celon-Methode durch den Mund. Sie führt fast immer zur Beschwerdefreiheit und die Mandelfunktion bleibt dabei erhalten. Schluckbeschwerden können in den ersten Tagen nach der Operation auftreten. Der Heilungsprozess dauert ca. 2 Wochen.

Sofern notwendig wird in einer Operation das Problem der Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr (=Paukenerguss) mit gelöst. Durch den Gehörgang wird ein kleiner Schnitt im Trommelfell gesetzt (=Paracentese) und hierdurch des entzündliche Sekret abgesaugt. Je nach Sekretkonsistenz und Krankheitsvorgeschichte ist die Einlage eines Paukenröhrchens notwendig. Drainagen aus Titan werden in der Regel nach 6-9 Monaten spontan abgestoßen. So genannte T-Tubes aus Silikon werden je nach Heilungsverlauf nach 1 bis maximal 2Jahren in Lokalanästhesie in der Praxis wieder entfernt.